Ein neuer Stern am Literaturhimmel

Nadine Schneider wurde 1990 in Nürnberg als Enkelin von Lissi und Sepp Schneider (Ulmbach, Nr. 308) geboren. Sie studierte Musikwissenschaft und Germanistik in Regensburg, Cremona und Berlin. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten in Anthologien, war mehrfach Stipendiatin der Bayerischen Akademie des Schreibens. Für ihren Debütroman DREI KILOMETER erhielt sie den Literaturpreis Prenzlauer Berg, den Bloggerpreis für Literatur „Das Debüt 2019“, sowie den Literaturpreis der Stadt Fulda 2020. Sie lebt in Berlin und arbeitet dort im Theaterbereich.

Sie hat sich in die Herzen der Leser geschlichen und bestätigt nun durch ihren zweiten Roman, dass sie das Schreiben auf eine besondere Art und Weise beherrscht. Im Folgenden einige kompetente Stimmen aus den Medien und ihren zahlreichen Lesungen.

„Eine junge Autorin erobert die Herzen der Zuhörer und der Kritiker. Sie wird in einem Zug genannt mit Herta Müller und Iris Wolf. Dabei will sie das gar nicht, weil sie der Meinung ist, dass sie anders schreibt und andere Themen hat. Und das stimmt. Ihr Schreibton ist ein anderer. Leise, fein und melancholisch.
Aber trotzdem unterhaltsam, spannend, gefühlvoll und in einem Fluss. Sie nimmt die Leser und Zuhörer mit auf die Reise ihrer Protagonisten. Die Autorin lässt den Leser und Zuhörer miterleben, mitfühlen, mitfreuen, mit zittern und mit traurig sein. Alles in diesem Roman zu finden.“
„Auch in diesem zweiten Roman „Wohin ich immer gehe“ hat die Autorin die beiden Themen Flucht und Freiheit als tragende Säulen ihrer Handlung genommen. Wobei in diesem Roman der Schwerpunkt auf die Freiheit gelegt wird, auf das Ankommen in der neuen Welt und das Sich-Zurechtfinden. Es hört sich an wie eine Fortsetzung des ersten Romans, ist es aber nicht. Andere Handlung, andere Charaktere, andere Sichtweise. Warum dieses Thema Flucht und gleich zweimal? Weil es in der Familienbiografie vorkommt, sagt Nadine Schneider. Sie interessiert sich für diese Zeit der Ceauşescu-Diktatur und der Revolution. Und sie will wissen, wo sie herkommt, wo ihre Wurzeln liegen, denn beide Eltern kommen aus dem Banat. Es war eher persönlich am Anfang. Erst später kam diese literarische Form hervor, während des Studiums der Musikwissenschaften und Germanistik. Zudem ist es für Nadine Schneider ein historischer Stoff, denn sie ist in Nürnberg geboren, nach der Revolution. Sie kennt alles nur aus Erzählungen, deswegen wollte sie auch vor Ort im Banat recherchieren. Das war ihr ganz wichtig. Zudem fesseln sie Ereignisse mit Parallelen wie zum Beispiel Vergangenheit und Zukunft.“
Malwine Markel, Homepage der LM der Banater Schwaben, 26.09.2021

„Obzwar 1990 in Nürnberg geboren, beschäftigt sie die Geschichte ihrer aus dem Banat stammenden Familie. Neben Iris Wolff gehört Nadine Schneider zu den jungen Autorinnen, die aufgrund ihrer Biografie eine neue Sicht auf das Leben der deutschsprachigen Bevölkerung in Rumänien haben.“
„Bereits Nadine Schneiders Debutroman „Drei Kilometer“ erregte die Aufmerksamkeit der Fachwelt und erhielt mehrere Preise, u.a. den Hermann- Hesse-Förderpreis und den Literaturpreis der Stadt Fulda.“
Alfred Schadt, Siebenbürgische Zeitung, 28. März 2022

„Sanft, vorsichtig, empfindsam, mit ausgefeilten Formulierungen und harmonischem Sprachrhythmus“ – schließlich ist Schneider Musikwissenschaftlerin. Bereits mit ihrem Debütroman „Drei Kilometer“ machte sie auf sich aufmerksam und bekam erste Literaturpreise. Dies setzte sich bei ihrem zweiten Buch „Wohin ich immer gehe“ fort. Ein wenig biographischer Einfluss ist stets spürbar, denn die Geschichten, die sie erzählt, entfalten sich vor der Folie des Zeitenwechsels 1989 im Osten Europas. Schneider ist 1990 in Nürnberg geboren, doch ihre Eltern sind aus Rumänien eingewandert. Zwar habe sie nicht mit der Intention, den Familienhintergrund zu entfalten, das Schreiben begonnen, doch habe sich die Thematik im Lauf der Zeit angeboten. In beiden Romanen geht es um die Erfahrung junger
Menschen, die einen Systemwechsel erleben.
Martina Kramer in der Fränkischen Landeszeitung vom 14.05.22

Nadine Schneider: „Drei Kilometer“, Jung & Jung, Salzburg, 2019, 160 Seiten, 20 Euro, ISBN 978-3-99027-236-7
Nadine Schneider: „Wohin ich immer gehe“, Jung & Jung, Salzburg, 2021, 260 Seiten, 22 Euro, ISBN 978-3-99027-256-5